2. LIL-Innovationsworkshop: Faserpflanzen – Anbau und Wertschöpfung in der Lausitz

01.12.23: Faserpflanzen gelten als vielversprechende Rohmaterialien für Produkte und Anwendungen zum Beispiel im Leichtbau, zur Textil- oder Papierherstellung, für Kartonagen, als Dämmstoff u.v.m. Mit Hilfe dieser nachwachsenden Rohstoffe können erdölbasierte Werkstoffe ersetzt und damit ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Den Möglichkeiten des Anbaus und der wirtschaftlichen Verwertbarkeit unterschiedlicher Faserpflanzen in der Lausitz widmete sich der Workshop, den LIL gemeinsam mit Kolleg/innen des Fraunhofer Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) durchführte.

Neben klassischen Faserpflanzen wie Hanf wurden explizit Koppelprodukte thematisiert, also Getreide- und Futterpflanzen wie beispielsweise Luzerne, Mais, Kichererbse, Sonnenblume. Diese können der Futter- oder Lebensmittelerzeugung und gleichzeitig der Gewinnung von Fasermaterial dienen.
Im Workshop tauschten sich jetzt sowohl Lausitzer als auch überregionale Akteure aus Wissenschaft und Forschung, aus der Landwirtschaft und aus Unternehmen über aktuelle Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen der (regionalen) Wertschöpfung aus Faserpflanzen aus. Die sehr regen Diskussionen drehten sich beispielsweise um die Flächenpotenziale für den Anbau von Faserpflanzen sowie die Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Aufschlusstechniken. Auch Hemmnisse bei der Skalierung von innovativen Anwendungen für Produkte aus Pflanzenfasern und beim Aufbau regionaler Wirtschaftskreisläufe wurden thematisiert. Einen weiteren Gesprächsschwerpunkt bildete die Nutzung von landwirtschaftlichen Reststoffen, speziell Getreidestroh, als Ausgangsstoff für Baumaterialien oder industrielle Anwendungen.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es gerade bei innovativen Ansätzen bei der Nutzung von Faserpflanzen für industrielle Anwendungen, im Bauwesen oder Ähnlichem hilfreich ist, sich keine Grenzen in den Gedanken zu setzen. Ein Teilnehmer betonte, dass auch in dieser Hinsicht „solche Veranstaltungen furchtbar wichtig sind“. Denn die Vernetzung der diversen Akteure untereinander spielt eine wichtige Rolle, um weitere Schritte in Richtung Marktfähigkeit von pflanzenfaserbasierten Produkten zu gehen und Wertschöpfung aus Faserpflanzen als Teil der Lausitzer Bioökonomie wesentlich voranzubringen.