Rückblick zum Zukunftsdialog: „Wandel mit Wurzeln – Bioökonomie trifft Bergbaukultur“

 24.09.2025

Am 16. September 2025, lud das Projekt LIL-PARTIKUL (PARTIzipation und BergbauKULtur) zum Zukunftsdialog „Wandel mit Wurzeln“ nach Neupetershain auf die „Wiese für alle“ vor dem Bahnhof ein. Trotz herbstlichen Wetters folgten über 40 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft der Einladung.

Ziel der Veranstaltung war es, zentrale Orte der Bergbaugeschichte als identitätsstiftende Anker im Strukturwandel sichtbar zu machen und traditionsbewusste Nachnutzungen im Bereich der Bioökonomie zu diskutieren.

Bei einem Bühnenprogramm mit Beiträgen zu regionalen Erfolgsgeschichten wurden alle interessierten Akteur/innen von den Moderatorinnen Lea Brönner und Mareike Herold vom Institute for Heritage Management (IHM) begrüßt und in die Thematik eingeführt. Anschließend begrüßten der Bürgermeister der Stadt Drebkau, Paul Köhne, der stellvertretende Bürgermeister und Bauamtsleiter der Stadt Welzow, Thomas Werner, sowie der Amtsdirektor des Amtes Altdöbern, Stefan Reiter, die Besucher/innen. Sabine Blossey vom Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg hieß alle Akteur/innen nochmals willkommen und betonte in ihrer Funktion als Referatsleiterin für Bioökonomie die Relevanz solcher Projekte wie LIL-PARTIKUL aus Sicht des Landes.

Inhaltlich standen Impulse aus unterschiedlichen Perspektiven im Mittelpunkt. Prof. Michael Schmidt (Leitungsebene Land-Innovation-Lausitz, BTU CS) stellte die verschiedenen Projekte des WIR!-Bündnisses „Land-Innovation-Lausitz“ (LIL), ihre Produkte und Bedarfe vor. Dabei unterstrich er explizit die wichtige Rolle der Kreislaufwirtschaft und insbesondere das Recycling. Katrin Lohmann (Regionalmanagement der Leader-Region Spree-Neiße-Land) stellte weitere Fördermöglichkeiten vor und Lars Abraham von der German AgriFood Society berichtete über Neugründungen im Bioökonomie-Sektor, seine persönlichen Erfahrungen sowie die Chancen und Hindernisse bei Neugründungen am Standort Deutschland. Abschließend übernahm das Wort Steffen Soult (Neupetershainer Geschichten e.V.) und stellte den Kontext zum Veranstaltungsort her, der ein Beispiel einer erfolgreichen Nachnutzung, inklusive der Akquise entsprechender Fördermittel, darstellt.

Anschließend bot ein Mittagsimbiss den Event-Teilnehmer/innen die Möglichkeit, sich zu vernetzen, während die Exposé-Schau zu nachnutzbaren Orten in Welzow startete: Die Exposés verfügbarer Gebäude und Flächen, ein Ergebnis der Projektarbeiten von LIL-PARTIKUL, zeigten konkrete Potenziale für neue Nutzungen und gaben Interessierten Einblicke in die jeweiligen konkreten Standortfaktoren. Auf der NetzWerkWiese trafen Suchende und Bietende in einem Loungebereich direkt aufeinander.

Der Marktplatz der Möglichkeiten gab Einblicke in aktuelle Projekte und Initiativen rund um Bergbautradition und Bioökonomie:

  • Land-Innovation-Lausitz: Vorstellung von LIL-Projekten und Agri-PV (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU))
  • Neuwerg: Einblicke in das Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe, inklusive der Vorstellung von Lausitzer Produkten, so beispielsweise Safran, Lavendel und Hanf
  • Robi: Vorstellung des zuletzt gestarteten Projektes innerhalb des Verbunds Land-Innovation-Lausitz, das sich mit der Robinie als Rohstoffpflanzen für industrielle Anwendungen befasst
  • LauMon: Der Stand des Projektes LauMon lockte mit spannenden Einblicken in die Nutzung digitaler Methoden zur Erfassung des Landschaftsbildes der Lausitz – Besucher/innen konnten neben den Drohnen auch die Live-Messung des Spektrums verschiedener Laubarten und anderer Materialien beobachten
  • Welterbeinitiative Lausitzer Tagebaufolgelandschaft: Vorstellung eines neuen Kurzfilms über die Lausitzer Tagebaufolgelandschaft und ihre kulturelle Bedeutung
  • PARTIKUL: Plakatpräsentation der Ergebnisse einer Datenerhebung zur Identifikation immateriellen Erbes der Region und seiner Assoziation mit konkreten Orten des Bergbaus
  • Archäotechnisches Zentrum Welzow (ATZ): Das ATZ Welzow brachte das Museum auf den Markt der Möglichkeiten und bot Einblicke in archäologische Funde – ganz speziell auch für die kleinen Besucher/innen
  • Bergmannsverein zu Grube Merkur und Umgegend e.V.: Der Verein stellte die in ehrenamtlicher Tätigkeit sorgfältig erarbeiteten Banner und Plakate zur Bergbaugeschichte der Region aus und gab mittels historischen Postkarten Einblicke in die Vergangenheit bergbaugeprägter Orte.

Hier konnten Interessierte in den Austausch mit Wissenschaftler/innen und weiteren Akteur/innen treten.