Bericht vom LIL-Workshop: Vermarktung regionaler Produkte aus klimagerechten Anbausystemen

16.05.24: Auch in der Pause unseres Workshops gingen die angeregten Diskussionen zwischen den teilnehmenden Expert/innen aus Landwirtschaft, Einzelhandel, Vertrieb, Verwaltung und Wissenschaft weiter. Denn das Thema war sehr wichtiges: Wie lassen sich klimagerechte Produkte unter Berücksichtigung ihrer Umweltleistungen erfolgreich vermarkten? Vor allem in Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels ist es essentiell, dass Landwirtschaft in der Lausitz weiterhin möglich ist und sich lohnt. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, seien es Nahrungsmittel oder weiterverarbeitete Produkte, sollten daher aus klimagerechtem Anbau kommen und ebenso die regionale Wertschöpfung sicherstellen.

Unser Workshop zielte auf den fachlichen Austausch und die Vernetzung zwischen allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette ab und fokussierte vor allem auf folgende Aspekte: Vermarktungsansätze, regionale Wertschöpfung und Vertriebsketten, regionale Verarbeitung und Bedürfnisse sowie die Vor- und Nachteile einer Regionalmarke für solche Produkte.
Um einen profunden Einblick in möglichst viele Facetten zu bekommen, hatten wir verschiedene Impulsgeber eingeladen. Den Auftakt machte Laura Schönmeier, pro agro e.V., die über die Möglichkeiten und Herausforderungen der Regionalvermarktung in der Agrar- und Ernährungsbranche in Berlin-Brandenburg sprach. Interessante Konzepte für die kooperative Vermarktung von Lausitzer Agroforstprodukten stellte Andrea Lenz vom Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. vor. Spannende Hintergründe zu Anforderungen und Bedürfnissen, die der Einzelhandel an regionale Produkte aus klimagerechten Anbausystemen stellt, gewährte Marcus Reh, EDEKA Regionaleinkauf Ost. Den sehr informativen Abschluss bildete Maria Gimenez, Wilmars Gärten, mit ihrer praxisnahen Schilderung, wie sich Vermarktungsstrategien für Produkte aus regenerativer Landwirtschaft erfolgreich in der Praxis umsetzen lassen.

Klar wurde: Einfach ist und wird es nicht, die regionale Wertschöpfung wiederzubekommen, aber der Bedarf seitens der Verbraucher und Verbraucherinnen ist definitiv da. Es ist gut, wie jetzt mehr und mehr ein Bewusstsein bei den Verbrauchern für regionale Produkte entsteht und Regionalität und Nachhaltigkeit vielerorts die vorherrschenden Themen sind, aber diese müssen eben auch wirtschaftlich sein. Und damit dies gut gelingen kann, bedarf es noch weiterer und stetiger Vernetzung und Diskussion zwischen den verschiedenen Beteiligten. Kooperationspartner finden und Kontakte pflegen – das ist ein wichtiger und notwendiger Prozess, der Aufmerksamkeit und viel Arbeit erfordert. Als wichtig stellte sich auch heraus, dass es den einen richtigen Weg nicht für alle gibt, sondern dass dieser stark von den jeweiligen Gegebenheiten abhängig ist. Eine Diversifizierung der Betriebswege ist daher unbedingt empfehlenswert.

„Wir können die Zukunft positiv gestalten, aber das müssen alle zusammen tun.“
O-Ton einer Teilnehmerin