LIL-KliBioTo: Unterwegs zum ersten klimaangepassten Radweg Deutschlands

26.07.24: Die Lausitz entwickelt sich zunehmend zu einer immer beliebteren Urlaubsregion. Besonders der Fahrradtourismus profitiert durch die Entwicklung des schönen Lausitzer Seenlandes und durch eine gut ausgebaute Infrastruktur. Im Sommer gehört die Lausitz jedoch auch zu einer der heißesten Regionen in Deutschland. Nach Informationen des Deutschen Wetterdienstes wird in Anbetracht des Klimawandels erwartet, dass es zu einem weiteren Temperaturanstieg um 1,1-1,5 °C in den nächsten 25 Jahren kommt. Sehr wahrscheinlich werden sowohl die Anzahl der Sommertage mit Temperaturen über 25 °C als auch örtliche Hitzewellen deutlich zunehmen.
Diese klimatischen Veränderungen werden den Fahrradtourismus in der Region beeinflussen, denn wer möchte und kann bei hohen Temperaturen schon körperlich aktiv sein? Insbesondere Kinder und älteren Menschen empfinden Radfahren dann häufig als unangenehm, auch gesundheitliche Risiken müssen bedacht werden. Dies bedeutet, dass man den Fahrradtourismus im Klimawandel neu denken muss. Unser Projekt KliBioTo hat sich daher die Entwicklung des ersten klimaangepassten Radweges Deutschlands zum Ziel gesetzt. Mit Hilfe von Drohnenaufnahmen und Wärmebildkameras analysiert das Team zunächst die kühlende Wirkung von Baumreihen, Wäldern, Hecken und Flussläufen und plant damit die Streckenführung abhängig von der Beschaffenheit der umgebenden landschaftlichen Strukturen.

Auch alle Radfahrenden, Einheimische und Touristen, werden mit einbezogen. Derzeit führt das Projektteam Umfragen durch, um möglichst viele Wünsche bei der Gestaltung von Radwegen zu ermitteln. Die gesammelten Informationen fließen anschließend in die Entwicklung des neuen Radwegs ein. Dabei will das Team u.a. auch wissen, ob und falls ja, an welchen Kosten sich Anwohnern/Anwohnerinnen und Touristen/Touristinnen beteiligen würden. Also ob sie beispielsweise die Pflanzung von „normalen“ Laubbäumen oder speziell von Obstbäumen unterstützen würden und wie wichtig ihnen eine Aufwertung von Rastplätzen wäre. Dabei gibt es keine richtige oder falsche Meinung, denn die Umfrage dient rein wissenschaftlichen Zwecken.

Das Team ist noch bis September an verschiedenen Orten in der Lausitz unterwegs und befragt alle Nutzer und Nutzerinnen der Lausitzer Radwege. Zusätzlich liegen Umfragebögen an den Touristinformationen in Senftenberg (Stadthafen), im Familienpark Großkoschen, im Fahrradcafe „Zum Feldblick“ bei Calau, im Fahrradladen/-verleih Häßlich in Cottbus und im Erlebniscampingplatz Ortrand aus.

Beteiligen Sie sich gern! Wir freuen uns über jeden Radler und jede Radlerin, der/die an unserer Umfrage teilnimmt und sind überzeugt, dass wir es gemeinsam schaffen können, die Radwege der Lausitz auch in den Zeiten des Klimawandels attraktiv für alle zu gestalten.

Kontakt: lil-klibioto@zalf.de